Poetische Bildung? Was macht man denn da so?

Wir werden oft gefragt, was man denn in der Poetischen Bildung lernen kann. Wir haben da mal im Team ein paar Antworten gesammelt… Was wir unterrichten:

1. Gedichte laut und leise zu lesen

2. Gedichte alleine und gemeinsam im Chor zu rezitieren

2. sich Texte einzuprägen und auswendig zu lernen

3. Werte und Haltungen von Kulturen zu diskutieren

4. eigene Gedichte zu dichten

5. interessante Denkformen zu durchdringen wie etwa Sonette, Balladen, Distichen

6. Gedichte zu tanzen

7. Gedichte zu performen

8. Trickfilme zu animieren

9. Gegenteilgedichte, Parallelgedichte, Fortsetzungen und Parodien zu schreiben

10. Gedichte zu verfilmen

11. Slogans und Werbesprüche zu entwickeln

12. zu übersetzen aus bekannten Sprachen

13. zu übersetzen aus unbekannten Sprachen

14. Gedichte aus anderen Texten herauszustreichen (Erasures, Konstellationen)

15. Spiele zu entwickeln und zu spielen (Karuta, Scrabble)

16. Texte aus Sounds zu entwickeln

17. Gedichte zu Liedern und Kompositionen zu vertonen

18. eigene Gefühle zu entdecken und auszudrücken

19. Rhythmisch zu werden in life and in words

20. Gedichte zu analysieren, zu diskutieren, zu kommentieren und zu deuten 

21. Gedichte zu kritisieren und kreativ zu beschimpfen

25. Fotopoetrystories zu entwickeln

26. Geschichten so zu erzählen, dass Leute sie sich merken können

27. Bildgedichte zu malen, alleine oder mit anderen

28. Akrostichen, Cinquans, Elfchen, Anagramme, Palindrome und Haikus zu schreiben 

29. Instagramkachelgedichte zu schreiben

30. poetry slams, Wettbewerbe und Salons zu veranstalten

31. sich innerlich tätowieren zu lassen 

32. Treppengedichte und Rautengedichte in Gebäuden zu bauen

33. szenische Lesungen zu veranstalten

34. Pantomimen, Standbilder und Scharaden zu performen

35. Anthologien und Zeitungen zu kuratieren

36. Bücher und Leporellos selbst zu machen

37. zu flanieren, zu promenieren und spazieren zu gehen – mit Poesie

38. zu trösten, zu lehren und zu heilen – mit Poesie

39. Sprache besser zu verstehen 

40. die Stadt zu verschönern – mit poetischer Streetart

41. Graffitis und Tacks zu entwickeln

42. Dichte digitale Posts zu verfassen

43. Witze und Anekdoten zu verfassen

44. Märchenwelten zu entdecken, tief zu erleben und an Kinder weiterzugeben

45. Bucket- und Lifelists in poetischer Sprache zu erstellen

46. Pult- und Mikrofonsprechen anzuwenden 

47. Lieblingsgedichte zu finden 

48. Gedichtkästen zu bauen

49. Epochenstile zu unterscheiden 

50. packende Titel und headlines entwickeln

51. Nonsense, Unsinn und Quatsch zu lesen und zu schreiben 

52. Fantasiereisen zu unternehmen

53. dichte Liebes- und andere Briefe zu schreiben 

54. zu Spielen und Gedichtspiele zu erfinden (Karuta und Scrabblegedichte)

55. Rap und Sprechgesang, Sprachtechno und Lautpoesie zu performen 

56. Bilderbücher zu gestalten

57. Gedicht-Comics zu gestalten 

58. Schuhkartonkinos zu bauen

59. Transversales Arbeiten, Clustern und Verdichten anzuwenden 

60. Konzentration und Gedächtnis zu trainieren, bis ins hohe Alter 

61. dekorative Sprachgeschenke zu schreiben und zu kalligraphieren 

62. Gedicht- Bild- Collagen herzustellen 

63. Kalender und Journale zu schmücken 

64. Epigramme und Kalendersprüche zu entwickeln 

65. Reihumgedichte, kollektive Gedichte und gemeinsame Gedichte zu schreiben 

66. mit anderen zu lesen und digital zu teilen 

67. Ideogramme und Piktogramme zu erfinden 

68. konkrete Poesie zu verstehen und Sprache visuell neu zu genießen 

69. Gefühlsvorträge zu halten und zu dirigieren 

70. Gedichte lesend zum Leben zu erwecken durch Lauthöhe, Sprachmelodie und Rhythmus

71. Intensive Mimik, Gestik und Körperarbeit für den freien Vortrag zu benutzen  

72. rhetorische Stilmittel kennenzulernen 

73. Gedichte als historische Quellen zu nutzen 

74. sich durch Gedichte für kreative Arbeit inspirieren zu lassen

75. Gedichte visuell und typografisch zu gestalten und zu drucken 

76. Fassungen von Gedichten unterscheiden zu lernen 

75. Lektorieren zu lernen 

76. dichtes Tagebuch zu schreiben 

77. intensivstes Hör- und Leseverständnis zu üben 

78. Spannende Erklärvideos zu drehen und auf youtube zu posten 

79. Gedichte komparatistisch zu untersuchen und zu vergleichen 

80. Fahrpläne zur Decodierung von Gedichten zu entwickeln 

81. Zu interpretieren, ohne zu verkürzen 

82. Mehrdeutigkeiten, Ambivalenzen, Ironiesignale  emotional zu verstehen, anzuwenden und kognitiv auszuhalten 

83. Die Ebenen von Phonemen, Morphemen, Sememen sowie Syntagmen einzeln genießen zu können 

84. Ebenen von Melopoeia, Phanopoeia und Logopoeia kennen zu lernen und anzuwenden

85. Muster des Freien Verses zu hören, zu erkennen und selbst anzuwenden 

86. Reimschemata, Strophenformen und Versarten kennenzulernen 

87. Interessante Kurzprosa und Hybridformen zu schreiben 

88. Durchforstung, Durchformung, Lichtung und Öffnung als Verfahren anzuwenden  

89. Originalität und Epigonalität zu unterscheiden 

90. Impressionistische, Expressionistische und konstruktivistische Schreibverfahren anzuwenden 

91. Zyklisches Denken zu trainieren und übergeordnete Zusammenhänge zu schaffen, um einen Gedichtband schreiben zu können  

92. Substanz von Kitsch zu unterscheiden  

92. Kontrolle von Gefühlen durch ästhetische Form statt nackter Sentimentalität zu praktizieren 

93. das Sagen des Gesagten vom normalen Sagen zu unterscheiden 

94. hermeneutische Zirkel und feine Diskretion zu üben 

95. Metaphern, Tropen und Chiffren als Verfahren zu üben 

96. Texte auf vielfache Weisen gegen den Strich lesen zu können 

97. Widerstand zu leisten gegen Zerpflückung von Gedichten 

98. Gedichte misszuverstehen und das eigene Verständnis zu verstehen 

99. Die unendlichen Motivwelten und Wortuniversen der Dichtung kennenzulernen 

100. schönfärben und schwarzmalen in der Alltagssprache anzuwenden 

101. innovative Formate, Lesungen und Veranstaltungen zu organisieren 

102. Stilblüten aufzufinden oder zu vermeiden 

103. subversive Guerillatechniken gegen Sprachmanipulation anzuwenden 

104. Bruchstellen und Sinnverschiebungen herzustellen 

105. Geschichte, Reichtum und Schönheit von Wörtern ganz auszuschöpfen

106. sich in der zeitgenössischen Lyrik verorten zu können

107. zeitgenössischen DichterInnen nah zu sein und mit ihnen zu leben 

108. nach Herzenslust zu reimen

109. fremde Zeiten, Kulturen und Länder zu lieben, ohne reisen zu müssen

110. das Leben zu feiern und den hohen Ton ins Leben zu holen 

111. Andere Menschen und sich selbst zu verzaubern 

112. in einen ganz besonderen Flow zu kommen 

113. Sprache auf tausend Arten zu genießen  

114. zu wachsen, zu reifen und glücklich zu werden